Bamberg – Fränkisches Rom

Bamberg - Bürger, Burg, Barock, Brezn und Bier

Am Rande der Fänkischen Schweiz, im Tal der Regnitz, erstreckt sich die Kaiser- und Bischofsstadt Bamberg. Als deutsches Rom wurde sie im Mittelalter bezeichnet, und wie ihr Vorbild ist Bamberg eine Siebenhügelstadt. Überragt vom Dom präsentiert sich die Bierstadt lebendig und modern vor einer atemberaubenden historischen Kulisse. Die Regnitz teilt diese einzigartige Stadt in drei historische Teile, die den Besucher zur Erkundung einladen. Auf dem heutigen Domberg befand sich im frühen Mittelalter die Babenburg, die 903 an den König fiel. Kaiser Heinrich II. gründete 1007 das Bistum und begann im gleichen Jahr mit dem Dombau. Der Dom brannte zweimal ab und wurde durch den heutigen, aus dem 13. Jahrhundert stammenden Bau, ersetzt. Seitdem war Bamberg immer wieder politische, kulturelle und theologische Hochburg. Heute präsentiert sich Bamberg mit dem größten unversehrt erhaltenen historischen Stadtkern Deutschlands.

Altstadt Bamberg - Reise in die Vergangenheit

Die Altstadt bietet auf etwa 140 Hektar ein nahezu unverändertes Bild der ursprünglichen Dreigliederung in geistliche Bergstadt, bürgerliche Inselstadt und Gartenstadt und ist seit 1993 UNESCO-Weltkulturerbe. Bamberg ist ein wichtiges wirtschaftliches Zentrum in Oberfranken. In der Universitätsstadt trifft Tradition auf Moderne, Alt auf Jung. Bei einem Bummel durch die Stadt laden nicht nur historische Bauwerke, sondern auch viele Museen zur Besichtigung ein. Daneben präsentiert sich moderne Kunst auf dem Skulpturenweg in der Innenstadt. Zahlreiche Theater und Kleinkunstbühnen bieten Unterhaltung für jede Altersgruppe. Auch in der Musikszene ist Bamberg heute ein bekannter Name. Die Bamberger Symphoniker zählen zu den zehn führenden Symphonieorchestern Deutschlands und sind auch auf internationalem Parkett zu Hause. Wer Bamberg entdecken will, sollte mehr als einen Tag für seinen Besuch einplanen. Es werden zahlreiche Touren durch und um die Stadt angeboten, mit Führern, mit Audio Guide oder auf eigene Faust. Dabei dreht es sich nicht nur um die historischen Gebäude, sondern auch um Geschichten, Legenden und Bier. Aber auch das moderne Bamberg mit seinen Geschäften, seiner Musik und seiner Kunst ist sehens- und erlebenswert

Biertradition und Bambergs Rauchbier

Wer Erholung sucht, kann in den Parks und Gärten der Stadt durchatmen oder in einem der zahlreichen Cafés, Restaurants, in einer der Brauereigaststätten oder in einem der typisch fränkischen Bierkeller eine Pause einlegen. Bei einem Bamberger Bier lässt sich das bunte Treiben vor historischer Kulisse gleich doppelt genießen. Dabei hat man die Qual der Wahl zwischen mehr als 50 unter- und obergärigen Bieren. Eine besondere Spezialität Bambergs ist das Rauchbier. Dabei wird das Malz zum Trocknen geräuchert. Das damit gebraute Bier hat einen charakteristischen rauchigen Geschmack, der an geräuchertes Fleisch erinnert. Die Tradition des Bierbrauens ist in Bamberg wohl so alt wie die Stadt selbst. Der erste Bierausschank ist für das Jahr 1093 urkundlich belegt. Die Benediktiner auf dem Michaelsberg erhielten 1122 das Braurecht. Im Jahre 1818 brauten in Bamberg 68 Brauereien etwa 40.000 hl Bier. Ein knappes Jahrhundert später hatte sich zwar die Anzahl der Brauereien halbiert, dafür aber die Bierproduktion vervierfacht. Von den heutigen zwölf Brauereien in Bamberg brauen acht noch nach alter Tradition. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Bier liegt bei ca. 280 Litern im Jahr – ein deutlicher Beweis für die Liebe der Bamberger zu ihrem Kultgetränk.

Bamberger Hörnla und andere kulinarische Spezialitäten

Eine weitere Bamberger Spezialität ist das Bamberger Hörnla. Dabei handelt es sich zum einen um eine fränkische Kartoffelsorte, die vom Aussterben bedroht war. Im Zusammenhang mit der Rückbesinnung auf traditionelle Sorten ist sie wieder sehr beliebt. Sie zeichnet sich durch ein festes hellgelbes Fleisch und ein nussiges Aroma aus und ist in Feinkostläden und bei spezialisierten Händlern zu erhalten. Zum anderen wird damit ein Gebäck bezeichnet, das einem Croissant ähnlich ist. Es basiert auf einem leichten, mit Milch hergestellten Hefeteig, in den mehrere Schichten Butter eingezogen werden. Der Butteranteil muss mindestens 20% betragen. Eine Bamberger Köstlichkeit, die auch eine wunderbare Begleitung zum Bier sein kann, ist der Zwetschgenbames. Er wird aus der mageren Rinderkeule, trocken gesalzen, hergestellt. Nach einer mindestens dreimonatigen Reifezeit entfaltet er ein zart-herbes Aroma. Empfehlenswert als Vorspeise oder für das kalte Buffet ist Fränkischer Spargel mit Bärlauch-Pesto in Zwetschgenbames. Fast schon ein Muss für jeden Besucher ist das Fränkische Schäufele. Das ist ein Braten aus der Schweineschulter und wird komplett mit Schwarte und Knochen zubereitet und serviert. Das Fleisch ist knusprig braun und die Schwarte knackig. Durch die lange Garzeit wird das magere Schulterfleisch butterweich. Als Beilage gibt es Kartoffelklöße, die in dunkler Bratensoße schwimmen und je nach Region einen bunten Salatteller, Wirsing oder Kraut. Als Getränk zu diesem Essen eignet sich – natürlich – ein gutes Bier.

Landesgartenschau und Domjubiläum

Bamberg ist in diesem Jahr Ausrichter der Landesgartenschau in Bayern. Für die Landesgartenschau wurde das Gelände der ehemaligen Baumwollspinnerei ERBA in eine blühende Kulturlandschaft verwandelt. Sie eröffnet am 26. April und lockt bis zum 7. Oktober mit Highlights wie dem Fischpass, der die Regnitz wieder für einheimische Fische passierbar machen soll, was aufgrund eines Wasserkraftwerks nicht mehr möglich war. Zahlreiche kulturelle Veranstaltungen bilden das Rahmenprogramm für die Landesgartenschau. Im Rahmen der landschaftsgestaltenden Maßnahmen wurden am Michaelsberg Weinstöcke gepflanzt, um die seit über 200 Jahren ruhende Tradition des Weinbaus wieder aufleben zu lassen. Am 6. Mai feiert das Bistum den 1000. Jahrestag der Domweihe mit einem Pontifikalgottesdienst. Gleichzeitig eröffnet das Diözesanmuseum die Sonderausstellung „Dem Himmel entgegen – 1000 Jahre Kaiserdom Bamberg 1012-2012“.

Diese Artikel könnten Dich auch interessieren

Veröffentlicht von GOURMETmagazin

GOURMETmagazin
Mike Aßmann & Dirk Heß GbR
Bleichstraße 77 A
33607 Bielefeld
Deutschland

Rechtliche Hinweise

Text: gourmet-magazin
Bilder: gourmet-magazin