Champagner – ein wahrhaft sinnlicher Genuss

Champagner abseits der Massenproduktion - bei mehr als 6.000 kleinen Champagnerwinzern gibt es wahre Schätze zu entdecken.

Weltweit ist Champagner der Inbegriff des Getränks für besondere und auch festliche Momente. Der Begriff Champagner ist rechtlich geschützt und seine Herstellung ist streng reglementiert. Im Weinanbaugebiet Champagne werden auf einer festgeschriebenen Fläche von 32.500 Hektar die Grundweine für die Champagnerproduktion gezogen. Neben der beschränkten Anbaufläche sind die Pflanzdichte, die Ertragsmenge und die Lese per Hand vorgeschrieben.

Die Grundlage für die Qualität des Champagners wird schon bei der Pressung gelegt

Schon bei der Pressung der Trauben werden die Grundlagen für die Qualitäten der Champagner gelegt, für 102 Liter Most sind 160 kg Trauben vorgeschrieben. Beste Qualität hat aber nur die erste Pressung, die Cuvée genannten ersten 82 Liter. Auch die Assemblage, die Zusammenstellung der Grundweine hat entscheidenden Einfluss auf die Güte des Endproduktes. Achtung, nur Grundweine eines Jahrgangs dürfen für einen Jahrgangschampagner verwandt werden. Für die zweite Gärung, die Flaschengärung wird dem Wein eine Mischung von Hefe und Zucker, Liqueur Tirage genannt, zugegeben. Die Remuage oder auch Rütteln, das Dégorgieren und letztendlich die Dosage sind die weiteren Schritte auf dem Weg zum prickelnden Genuss. Bei der Dosage wird dem Champagner nochmals eine Zuckerlösung, Liqueur d’Expedition, zugesetzt und der Flüssigkeitsverlustes wird vor dem endgültigen Verkorken zum Beispiel mit dem Champagnergrundwein ausgeglichen. Es gibt jedoch auch Champagner, die ohne Dosage hergestellt werden.

Die Champagner-Typen

Die in der Dosage enthaltene Zuckermenge beeinflusst nicht nur die Süße des Geschmacks sondern ist auch wesentlich für Typisierung. Brut Nature oder Ultra Brut bezeichnet Champagner ohne Zuckerzugabe bei der Dosage, sie enthalten 0 bis 3 Gramm Restzucker pro Liter, Extra Brut enthält nach der Dosage mit Zuckerzugabe 0 bis 6 Gramm Restzucker pro Liter, Brut entsprechend 0 bis 15 Gramm Restzucker pro Liter, Extra Sec oder Extra Dry mit 12 bis 20 Gramm Restzucker pro Liter, Sec mit 17 bis 35 Gramm Restzucker pro Liter, Demi Sec mit 35 bis 50 Gramm Restzucker pro Liter und letztendlich Doux mit mehr als 50 Gramm Restzucker pro Liter.

In Deutschland ist die Champagner-Vielfalt nur den wenigsten bekannt

Etwas mehr als 55 % des Champagners wird im Erzeugerland Frankreich konsumiert. In Deutschland, wo nur etwa 5 % der jährlichen Champagnerproduktion gehandelt werden, ist die Vielfalt des Champagners nur wenigen bekannt. Im Einzelhandel findet man zumeist die großen Marken, die ihren gigantischen Ausstoß von über 60 % des Marktvolumens an Champagner nicht zuletzt durch kostenintensive Werbekampagnen international vermarkten. Dabei gibt es gerade bei den mehr als 6.000 kleinen Champagnerherstellern Schätze zu entdecken, die dem Champagnerliebhaber ungeahnte Genusswelten eröffnen. Ein Besuch der vielen kleinen Familienbetriebe fernab der Massenproduktion, in denen teilweise weniger als 20.000 Flaschen pro Jahr hergestellt werden ist eine wahre Erlebnis-Reise. Die Weinberge dieser Domaines befinden sich meistens in den besten Lagen – wie Grand Cru und Premier Cru. Diese kleinen Häuser haben nicht nur ein hervorragendes Preisleistungsverhältnis, sie überzeugen auch durch handwerkliches Können und durch die große Leidenschaft ihrer Besitzer. Sie stellen auch seltene Spezialitäten von bester Qualität und Ausgewogenheit her.

Die Champagner der kleinen Produzenten weisen eine besondere Individualität auf, die oft auf das Terroir zurückzuführen ist, das heißt auf die Einmaligkeit der Lage, die mineralische Beschaffenheit des Bodens und die klimatischen und mikroklimatischen Verhältnisse. Auch die regionale Tradition beeinflusst den Charakter der Champagner. Die Tradition gibt zum Beispiel vor, welche Trauben angebaut werden und wie die Grundweine des Champagners ausgebaut werden.

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Veröffentlicht von GOURMETmagazin

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