Der Königssee: Ein Naturjuwel im Berchtesgadener Land

Sehenswürdigkeiten, Tipps und warum man diesen See besuchen sollte

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Königssee – Geografie und Entstehung

Mit einer maximalen Tiefe von 190 Metern gehört der Königssee zu Deutschlands tiefsten Seen und erstreckt sich über eine Fläche von 5,2 Quadratkilometern. Er liegt in einem tektonischen Grabenbruch, der während der Eiszeit vom Königsseegletscher ausgeschürft wurde und so die charakteristische U-Form des Tals schuf.

Anreise zum Königssee und beste Jahreszeit für einen Besuch

Den Königssee erreicht man am besten über Berchtesgaden. Mit dem Auto einfach immer der B20 folgen, bis Ihr den Parkplatz am See erreicht. Ihr könnt ihn nicht verfehlen. Von Berchtesgaden aus könnt Ihr, falls Ihr dort vielleicht übernachten wollt, auch den Bus nehmen oder mit einem geliehenen E-Bike eine Fahrrad-Tour zum Königssee unternehmen. Die Parkautomaten akzeptieren nur abgezähltes Geld oder das Bezahlen per Parkster-App. Nehmt also lieber ein wenig Kleingeld mit.

Ihr solltet früh da sein, denn es wird eigentlich immer voll. Ein besonderes Erlebnis ist es, den noch unberührten See, mit dem ersten Boot in aller Frühe zu erkunden. Den Link zum Fahrplan findet Ihr hier.

Achtet darauf das Salet nicht das ganze Jahr über angefahren wird, wenn Ihr den Obersee oder den Röthbach-Wasserfall auf der Agenda stehen habt. Dann auf jeden Fall, dass große Rundfahrt Ticket buchen, denn dann könnt Ihr überall am See Ein- oder Aussteigen.

Den Link zu den Tickets der Königssee-Schifffahrt findet ihr hier.


Ein Besuch in dieser einzigartigen Region ist ein unvergessliches Erlebnis!

Die Top 10 Sehenswürdigkeiten am und um den Königssee

Wenn Ihr einen Tagesausflug machen wollt:

1. Salet und Obersee

Der Obersee am Königssee ist ein wahres Naturparadies und eine der beeindruckendsten Landschaften in Deutschland. Eingebettet zwischen den steilen Felsen der Berchtesgadener Alpen, fasziniert der See mit seinem klaren, smaragdgrünen Wasser und der malerischen Umgebung. Wer den Obersee besucht, taucht ein in eine Welt von unberührter Schönheit und Ruhe.

 

Der Weg zum Obersee führt vom Schiffsanleger in Salet durch einen Teil des Berchtesgadener Naturparks. Am Obersee angekommen, erwartet die Besucher ein atemberaubender Blick auf die umliegenden Gipfel und das geheimnisvolle Echo, das vom Wasser widerhallt.

 

Ein Spaziergang um den Obersee bietet eine wunderbare Gelegenheit, die Natur in ihrer reinsten Form zu erleben. Jeder Schritt vermittelt das Gefühl, mit der Natur verbunden zu sein – als ob man Teil dieses majestätischen Ortes würde. Die frische Luft, das kristallklare Wasser und die Stille bieten eine wohltuende Auszeit vom Alltag und laden zum Innehalten und Staunen ein. An der Fischunkelalm auf der anderen Seite des Obersees habt ihr den besten Blick und könnt natürlich auch wunderschöne Fotos vom bekannten und äußerst idyllischen Bootshaus schießen. Wenn Ihr direkt mit dem ersten Boot gekommen seid, sogar ohne viele Menschen im Bild zu haben.

 

Ob für Naturliebhaber, Wanderfreunde oder einfach für all diejenigen, die sich von der Schönheit der Berge verzaubern lassen möchten – der Obersee ist ein Ort, der nicht nur den Körper erfrischt, sondern auch die Seele. Wer hier verweilt, wird mit einem Gefühl der Erneuerung und Inspiration zurückkehren, das noch lange nachhallt.

2. Röthbach-Wasserfall

Wusstet Ihr das der Röthbach-Wasserfall Deutschlands höchster Wasserfall ist?  Über 470 Meter stürzen die Wassermassen in einem unglaublichen Naturspektakel in die Tiefe. Im Talgrund versickert das Wasser im Geröll und speist unterirdisch den Obersee, Vom südlichen Bootsanleger in Salet ist der Wasserfall über einen etwa 45 Minuten dauernden Aufstieg, vorbei an der Fischunkelalm zu Fuß erreichbar. Der Wasserfall ist touristisch nur wenig erschlossen. Dadurch wird sein idyllisches und gleichzeitig imposantes Bild nicht von touristischen Bauten überdeckt. Das Naturschauspiel des Röthbach-Wasserfalls zählt auch heute noch zu den wenigen Geheimtipps im Berchtesgadener Land.

 

3. Wallfahrtskirche St. Bartholomä

Die Wallfahrtskirche St. Bartholomä am Königssee ist nicht nur ein Ort der Andacht, sondern auch ein faszinierendes Ziel für alle, die sich nach Ruhe, Spiritualität und einer einzigartigen Naturkulisse sehnen. Umgeben von den majestätischen Gipfeln des Watzmanns und den grünen Ufern des Königssees, strahlt diese Kirche eine außergewöhnliche Atmosphäre der Besinnung und des Staunens aus.

 

Der Besuch beginnt meist mit einer Schifffahrt über den klaren, smaragdgrünen See, der die Kirche auf einer kleinen Halbinsel im Westen des Sees umgibt. Schon die Fahrt selbst ist ein Erlebnis: Die Stille des Gewässers, das sanfte Plätschern des Boots und der Blick auf die beeindruckende Berglandschaft lassen den Alltag schnell in den Hintergrund treten.

 

Angekommen in St. Bartholomä, wird man von der markanten roten Kuppel der Kirche begrüßt. Ihre barocke Architektur und das historische Flair machen sie zu einem besonderen Ort, an dem sich Geschichte und Glaube vereinen. Die Kirche ist nach dem heiligen Bartholomäus benannt und wurde im 12. Jahrhundert gegründet. Besonders die Kapelle im Inneren mit ihren kunstvollen Fresken und der sakralen Ruhe zieht die Besucher in ihren Bann.

 

Für viele ist der Besuch von St. Bartholomä nicht nur eine Reise zu einem kulturellen Highlight, sondern auch eine Gelegenheit, inmitten der Natur zur inneren Einkehr zu finden. Ob für eine stille Meditation oder ein einfaches Innehalten – die Majestät der Berge und die Idylle des Sees tragen dazu bei, sich von der Hektik des Alltags zu befreien und neue Kraft zu schöpfen.

 

Die Wallfahrtskirche St. Bartholomä ist ein Ort der Stille und Besinnung, der Körper und Geist gleichermaßen erfrischt. Sie erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sich immer wieder Zeit für die Schönheit der Natur und für den eigenen inneren Frieden zu nehmen.

4. Wanderung auf der Halbinsel Hirschau mit Blick auf den Watzmann

Wenn Ihr die Wallfahrtskirche St. Bartholomä besucht habt, könnt Ihr auf der Halbinsel Hirschau in einem der Biergärten einkehren, Steckerlfisch essen oder den kleinen Rundgang machen. Der ist sehr zu empfehlen. Es geht entlang am Seeufer mit Blick über den Königssee bis zu den Bergen und danach ein Stück durch den Wald über Wiesen und Felder. Ein idyllischer Spaziergang, bei dem Ihr den majestätisch wirkenden Watzmann permanent im Blick habt und aus den unterschiedlichsten Perspektiven genießen könnt. Wenn Ihr genug von der Halbinsel habt, schnappt Ihr euch ganz einfach das nächste auf dem Fahrplan stehende Elektroboot und gleitet damit ganz lautlos über den See zurück nach Seelände.

5. Malerwinkel

Wenn Ihr wieder in Seelände angekommen seid, könnt Ihr den Blick Richtung See nach links wenden und den Malerwinkel-Rundgang erkunden. Dieser Weg ist recht leicht und auch mit Kindern gut zu bewältigen. Er führt vorbei am Malerwinkel-Cafe und und eröffnet immer wieder überraschende Blicke durch die Bäume auf wunderschöne Königssee-Panoramen.

Wenn Ihr etwas mehr Zeit mitgebracht habt und sogar übernachtet:

Dann solltet Ihr unbedingt diese Ziele noch mitnehmen. Die meisten davon erfordern etwas mehr Zeit, da Ihr Wandern müsst.

6. Eiskapelle: die arktische Schneehöhle am Watzmann

Von der Halbinsel Hirschau und der Wallfahrtskirche St. Bartholomä aus erreicht man die Eiskapelle nach einer etwa zweistündigen 6,5 km langen Wanderung in Richtung Watzmann Ostwand. Die Eiskapelle hat Ihren Namen von Ihrer sakralen Optik, wenn man sie betritt. Überlegt Euch gut, ob ihr Euch hineintraut, denn die Höhle ist eigentlich ständig einsturzgefährdet und es besteht tatsächlich Lebensgefahr beim Betreten.

 

Die Eiskapelle ist eine Naturhöhle, die das ganze Jahr über von Eis bedeckt ist. Sie ist das tiefst-gelegene Eisfeld der Deutschen Alpen. Besonders im Frühling, wenn das Eis zu schmelzen beginnt und die Wände der Höhle in lebendigen Farben erstrahlen, zeigt sich ihre wahre Schönheit. Das Wasser, das über die Felsen des Watzmanns in die Höhle fließt, sorgt dafür, dass ständig frisches Eis nachgebildet wird, was der Eiskapelle ihr einzigartiges, kristallines Aussehen verleiht. Diese Eisformationen schaffen eine Atmosphäre der Stille und Majestät, die die Besucher in ihren Bann zieht.

7. Aussichtspunkt Archenkanzel

Der Aussichtspunkt Archenkanzel am Königssee bietet einen atemberaubenden Panoramablick auf den tiefblauen See und die majestätischen Gipfel der Berchtesgadener Alpen. Die Archenkanzel liegt an der westlichen Seite des Sees und ist besonders bei Wanderern und Naturliebhabern beliebt.

 

Der Weg zur Archenkanzel führt durch dichte Wälder und vorbei an beeindruckenden Felsformationen, was die Wanderung zu einem einzigartigen Erlebnis macht. Der Aufstieg beginnt am bekannten Parkplatz in St. Bartholomä und ist etwa eine Stunde lang. Die Route führt entlang des sogenannten "Schwedensteigs", einem gut ausgebauten Wanderweg, der den Gipfel der Archenkanzel in verschiedenen Kehren erreicht.

 

Vom Aussichtspunkt aus eröffnet sich ein spektakulärer Blick auf den gesamten Königssee, mit den umliegenden Gipfeln wie dem Watzmann im Hintergrund. Besonders schön ist der Blick auf die Wallfahrtskirche St. Bartholomä, die malerisch am Südufer des Sees liegt und sich inmitten einer atemberaubenden Naturkulisse präsentiert.

 

Die Archenkanzel ist nicht nur ein Paradies für Fotografen, sondern auch für alle, die die ruhige und imposante Natur der Region in vollen Zügen genießen möchten. Der Aussichtspunkt bietet ein Gefühl der Erhabenheit, das Wanderer und Besucher immer wieder fasziniert.

 

8. Jenner: Blick von oben auf den Königssee

Wer den Blick von oben auf den spektakulären Königssee in einer entspannteren Variante genießen möchte, der kann dies vom 1.874 Meter hohem Jenner aus, tun. Es gibt zwar auch hier einen anspruchsvollen Wanderweg, der hinaufführt. Als entspannte Alternative kann man aber ebenso die Jenner-Seilbahn benutzen. Einmal oben angekommen hat man einen spektakulären Blick über den Königssee. Im Winter funktioniert das Ganze sogar auf Skiern, denn hier gibt es neben der Seilbahn auch einige Pisten für Wintersportler.

 

9. Grünstein-Gipfel: Ausblick auf Königssee mit Watzmann Panorama

Der Grünstein-Gipfel mit seinen 1.304 Metern Höhe ist eine Alternative, wenn Ihr den Panoramablick über den Königssee genießen wollt. In diesem Fall mit spektakulärem Berg-Panorama in Form von Watzmann, Watzmann Frau und Watzmann Kindern im Hintergrund des Sees. Für Profis gibt es hier zudem den Grünsteig-Klettersteig. Ein Sport-Klettersteig für Geübte und Profis.

10. Das Watzmannhaus

Die Wanderung zum Watzmannhaus am Königssee ist eine anspruchsvolle, aber landschaftlich beeindruckende Tour. Sie beginnt in Schönau am Königssee und führt durch den dichten Wald, entlang von klaren Bächen und steilen Serpentinen hinauf. Die Strecke bietet immer wieder spektakuläre Ausblicke auf den Königssee und die umliegenden Berge. Der Aufstieg dauert etwa 4 bis 5 Stunden, je nach Fitnessniveau, und endet am Watzmannhaus, das auf 1.930 Metern Höhe liegt. Hier kann man eine wohlverdiente Pause genießen und den herrlichen Blick auf das Watzmann-Massiv und die umliegende Bergwelt erleben. Wer es entspannter mag, kann natürlich auch auf der Hütte übernachten, um dann am nächsten Tag mit dem Abstieg zu beginnen.

 

Side-Note: die Königssee Gumpen Naturwunder oder Insta-Fail

Einer der vielen Geheimtipps rund um den Königssee sind oder vielmehr waren die sogenannten „Gumpen“. Diese natürlichen Becken, in denen das klare Wasser des Königssees in kleinen, smaragdgrünen Pools ruht, sind ein wahres Paradies für Naturliebhaber und Wanderer. Doch leider hat die Popularität auf sozialen Medien, insbesondere Instagram, dazu geführt, dass die Gumpen mittlerweile weitgehend unzugänglich geworden sind. Warum? Das lässt sich auf eine Mischung aus Übertourismus, Naturschutz und der Macht von Influencern zurückführen. In den letzten Jahren hat sich der Besuch der Gumpen jedoch von einem Geheimtipp zu einem regelrechten Trend entwickelt. Der Grund? Instagram und die damit verbundene Fotografie. Influencer und Reisende begannen, ihre Erlebnisse an den Gumpen mit der Welt zu teilen, und bald waren die Gumpen auch international bekannt. Die Bilder von den glasklaren Pools, die in der Sonne funkelten, gingen viral und zogen immer mehr Menschen an, die die magische Szenerie selbst erleben wollten.

 

Doch was zunächst als eine Möglichkeit für mehr Menschen, ein wunderschönes Naturwunder zu genießen, begann, entwickelte sich schnell zu einem Problem. Der Ansturm von Touristen stieg dramatisch an. Immer mehr Wanderer wollten die „perfekte Instagram-Aufnahme“ an den Gumpen machen, was zu einem regelrechten Ansturm führte. Der Weg zu den Gumpen, einst ein abgelegener Pfad, wurde überlaufen. Aus diesem Grund sind die Gumpen aktuell bis auf weiteres gesperrt.

 

Karte der Sehenswürdigkeiten

Veröffentlicht von GOURMETmagazin

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