Im Tal des Flusses Sensée, an der Kreuzung der beiden Schifffahrtskanäle Canal du Nord und Canal de la Sensée, liegt Arleux. Einmal im Jahr erwacht das kleine französische Städtchen aus seinem Schlummer und lädt zum größten Fest Nordfrankreichs ein – dem Knoblauchfest. In diesem Jahr fand zum 50. Mal das Knoblauchfest in Arleux statt. Fast Hunderttausend Besucher kamen zum Jubiläum in das Städtchen und feierten gemeinsam den Start der neuen Knoblauchsaison. Mehr als 600 Händler, Schausteller und Trödler präsentierten auf einer Gesamtlänge von über 4 km Straßen in der Innenstadt ihre Waren.


Das Knoblauch-Fest in Arleux
Eröffnet wurde das größte Fest nördlich von Paris am 3. September mit der Parade, die von den lokalen Riesen Grin 'Batiche und Henriette la Bonch'teuse angeführt wurde. Sie gehören zu den Giganten des Nordens, von denen es in der Region Nord-Pas de Calais weit über 500 gibt, und die einen Beitrag zur Erhaltung der Traditionen und Bräuche leisten. Grin'Batiche und Henriette la Bonch'teuse vor dem Rathaus von Arleux.Die Giganten von Arleux sind natürlich der mehr als 200 Jahre alten Tradition des Knoblauchräucherns verbunden, Henriette als Trägerin und Grin 'Batiche als Flechter. Diese beiden Figuren repräsentieren neben den hunderten anderen dieser Region den für Arleux charakteristischen Knoblauchanbau. Neben der Parade mit den lokalen Riesen, den Cheerleadern und den neun gewählten Mitgliedern des Festausschusses war die Wahl der neuen Knoblauchkönigin zu erleben und der Wettbewerb um den Titel der besten Knoblauchflechter, zu verfolgen.


Der Knoblauch von Arleux
Das ganze Fest war vom Knoblauch geprägt. Neben den Produzenten, die ihre selbst geräucherten Knoblauchzöpfe zum Verkauf anboten, konnte man den Produktionsprozess vom Pflanzen der Knoblauchzehe bis zum Endprodukt, dem delikaten, geräucherten Knoblauchzopf, auf Plakaten und direkt vor Ort verfolgen. Wer wollte, durfte seine Nase auch in einen Räucherofen stecken. Natürlich gab es auch die traditionelle Arleuxer Knoblauchsuppe direkt vor Ort zum satt essen oder bei den Knoblauchbauern zum Mitnehmen in Flaschen abgefüllt. Sehr delikat war auch das Knoblauchbrot, das direkt vor Ort mit geräuchertem Knoblauch gebacken wurde. Inzwischen gewinnt diese regionale Spezialität immer mehr Liebhaber. Ursprünglich aus der Not geboren, ist der geräucherte Knoblauch nicht nur durch die lange Haltbarkeit, sondern vor allem wegen seines unverwechselbaren Geschmacks eine Delikatesse für Gourmets und Feinschmecker.
Chipirons mit geräuchertem Knoblauch aus Arleux
Ein Rezept von Grin 'Batiche
Zutaten für 4 Personen:
- 700 g Chipirons (kleine Tintenfische) oder Kalmar
- 2 Zwiebeln
- 3 Zehen geräucherter Knoblauch
- 100 ml Olivenöl
- 40 cl Armagnac
- 1 Prise Nelkenpfeffer
- etwas Tabasco
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung: Die Tintenfische ausnehmen, die Eingeweide wegwerfen aber die Tentakeln und den Kopf sowie die braune Sepia (Tinte) aufheben. Die ausgenommen Tintenfische waschen und säubern, trocknen und in Stücke schneiden. Zwiebeln schälen und fein würfeln. Knoblauch schälen. In einer Kasserolle das Öl erhitzen, die Zwiebelwürfel darin anschwitzen und dann die Tintenfischstücke zugeben und den Knoblauch dazu pressen. Das Ganze mischen und auf mittlerer Flamme köcheln lassen. Dann die Sepia mit einem Glas Wasser verdünnen und in die Kasserolle geben. Salzen, pfeffern und Nelkenpfeffer, Tabasco und Armagnac zugeben. Das Gericht eine Stunde köcheln lassen und zum Abschluss mit Salz und Pfeffer nochmals abschmecken. Dazu passen Croutons oder auch Butterreis.
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Veröffentlicht von GOURMETmagazin
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