Erdbeer-Wissen
Erdbeeren belegen in der Beliebtheit unterschiedlicher Obstsorten in Deutschland einen Spitzenplatz. Hinter Äpfeln, Bananen, Weintrauben und Pfirsichen stehen die süßen Früchtchen auf Platz fünf der Hitliste. Der Pro-Kopf-Verbrauch der Deutschen pendelt seit einem Jahrzehnt relativ konstant zwischen 3,4 und 3,7 Kilo. Dabei ist die Erdbeere ganz genau genommen eigentlich eine Nuss und gehört nicht, wie die meisten denken, zu der Gattung der Beeren. Innerhalb der Familie der Sammelfrüchte sind die kleinen roten Leckerbissen eine Sonderform und nur bedingt mit den typischen Nüssen zu vergleichen. Die eigentliche Frucht, sind die kleinen gelben Pünktchen oder Kerne, welche jede Erdbeere vielfältig überziehen.
Herkunft und Anbauländer
Die Erdbeeren wie wir sie heute aus den Supermärkten oder von den Erdbeerständen der Erzeuger kennen sind in unseren Breitengraden seit Mitte des 17. Jahrhunderts bekannt. Sie sind eine Zuchtform und kamen ursprünglich aus Amerika. Davor kannte man lediglich die kleinen aromatischen Walderdbeeren. Walderdbeeren wurden schon im Mittelalter kultiviert, erste Hinweise auf Erdbeeren gibt es schon im Jahre 2200 vor Christus. Die Scharlach-Erdbeere und die Chile-Erdbeere, beides große Exemplare gelangten nach Europea und aus der Kreuzung dieser beiden entstand um 1750 in der Bretagne sozusagen die Urform der modernen Gartenerdbeere. Die größten Erdbeer-Produzenten weltweit sind China, die Vereinigten Staaten und Mexiko. Deutschland befindet sich in diesem Vergleich mengenmäßig, mit gerade mal knapp 5 % der Menge Chinas auf Platz 13 im internationalen Vergleich.
Erdbeer-Arten und Erdbeer-Sorten
Alleine in Deutschland sind unter Züchtern mehr als 1000 unterschiedliche Erdbeersorten bekannt. Dabei gilt Erdbeere ist keinesfalls gleich Erdbeere. Die unterschiedlichen Zuchtformen unterscheiden sich nicht nur in ihrer Form, sondern auch im Geschmack. Prinzipiell unterscheidet man nach frühreifenden, mittelreifenden und spätreifenden Erdbeersorten oder aber Monatserdbeeren. Letztere stammen von den Walderdbeeren ab, von denen sie auch ihre lange Reifezeit übernommen haben.
Früh reifende Erdbeersorten
Beispiele für frühreifende Erdbeeren die bereits Ende Mai bis Juni gepflückt werden können sind die fruchtig süße Clery Erdbeere, die aus Frankreich stammende Darselect Erdbeere oder die Lambada Erdbeere. Eine ganz besondere neue Sorte ist die White Dream Erdbeere, die wie ihr Name schon verrät weiß ist und rote Vertiefungen hat.
Mittel reifende Erdbeersorten
In der Mitte der klassischen Erdbeersaison, beginnend Mitte bis Ende Juni können die mittelreifenden Erdbeeren geerntet werden. Bekannte Erdbeersorten dieser Kategorie sind etwa die Elsanta Erdbeere, die Polka Erdbeere, die Sonata Erdbeere oder die Korona Erdbeere.
Spät reifende Erdbeersorten
Ab August können die spätreifenden Erdbeeren geerntet werden. Sie bekommen besonders viel Sonne während ihres Wachstums mit. Bekannte spät reifende Sorten sind die Sweet Mary XXL-Erdbeere mit besonders großen Früchten, die Symphony Erdbeere, die Pandora Erdbeere oder die Symphony Erdbeere.
Die Sonderkategorie der alten Erdbeersorten
Als alte Erdbeersorten werden Erdbeerarten bezeichnet, die schon besonders lange hierzulande angepflanzt werden. Alte Sorten sind vielfach noch nicht nach Kriterien wie Lagerfähigkeit, Transportfähigkeit oder besonders schönes Aussehen gezüchtet worden und haben deshalb vielfach ein ganz besonderes Aroma und einen intensiven Geschmack. Wie bei anderen Obstarten kehren auch bei den Erdbeeren die alten Sorten vermehrt zurück und erfreuen sich deutlich steigender Beliebtheit. Hier mal eine Auswahl besonders bekannter Exemplare.
Die Senga Sengana Erdbeere
Erdbeeren dieser seit Ende der vierziger Jahre angepflanzten Sorte sind mittelgroß und haben eine Form, die einem Herzen ähnelt. Die Senga Sengana reift mittelfrüh und besticht durch ihr kräftiges, leicht herbes Aroma.
Die Königin Luise Erdbeere
Diese edel klingende Erdbeersorte gibt es schon seit Beginn des 19. Jahrhunderts. Sie gehört zu den früh reifenden Sorten und hat wie die Senga Sengana eine Herzform. Auch sie ist im Geschmack sehr intensiv.
Mieze Schindler – die Rückkehr der Gourmet-Erdbeere
Für viele Fans gilt die Mieze Schindler als die „Praline unter den Erdbeeren“. Diese Erdbeere wurde bereits 1925 von Otto Schindler gezüchtet. Die Mieze ist eine kleine, rundliche Erdbeere und erinnert von Aroma und Geschmack an Walderdbeeren, hat nur deutlich mehr Süße. Diese edle und sehr alte Erdbeerensorte ist nicht besonders lagerfähig und deshalb nicht einfach so im Supermarkt zu bekommen. Die Mieze Schindler isst oder verarbeitet man am besten pflückfrisch. Diese Liebhabersorte gehört zu den spät reifenden Erdbeeren.
Erdbeeren Saison
Erdbeeren kann man hierzulande schon fast das ganze Jahr über kaufen. Allerdings handelt es sich dabei, meistens um Importware. Echte Fans der roten Früchtchen kaufen ihre Lieblinge dann, wenn sie hierzulande Saison haben. Traditionell geht der Beginn der Erdbeersaison mit dem Ende der Spargelsaison einher. In der Zeit zwischen Ende Mai und August kann man überall Erdbeeren aus heimischen Gefilden kaufen oder sie sogar im Erdbeerfeld selber pflücken. Erdbeeren müssen übrigens reif gepflückt werden, denn sie reifen nicht nach. Sie sind sogenannte nichtklimakterische Früchte. Also lieber nicht grün ernten, denn sonst sind sie ungenießbar.
Wie schmeckt eigentlich eine Erdbeere?
Der Geschmack frischer Erdbeeren unterscheidet sich je nach Erdbeersorte sehr deutlich. Viele der neuen Zuchtsorten sind auf Menge, Lagerfähigkeit, Transportfähigkeit und schöne Optik der Erdbeeren optimiert. Leider geht dies oft zu Lasten der Intensität in Aroma und Geschmack. Es ist bisher nicht gelungen Erdbeeren zu züchten in jeder Hinsicht die volle Punktzahl bekommen würden. Alte Sorten, die man entweder selber anbaut oder direkt beim Erzeuger pflückfrisch bezieht sind in ihrer Geschmacksintensität nicht zu schlagen. Wer diese einmal probiert hat wird, wann immer möglich wieder darauf zugreifen.
Erdbeer-Nährwerte – kalorienarm und gesund!
Erdbeeren sind der perfekte Diätsnack, denn sie haben schlichtweg gar kein Fett und sehr wenige Kalorien (35 Kalorien pro 100 Gramm). Erdbeeren bestehen zum größten Teil aus Wasser. Allerdings hat es der kleinere Teil der roten Lieblingsfrüchte wirklich in sich. Hier verstecken sich jede Menge wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Kurz gesagt der Verzehr von Erdbeeren ist nicht nur gut für die Figur, sondern auch äußerst gesund.
Wie solltet Ihr Erdbeeren lagern und wie lange kann man sie essen?
Erdbeeren sind wirklich empfindliche kleine Früchtchen. Sie reagieren sehr auf Druck und bekommen dann sehr schnell unschön aussehende Druckstellen. Diese sehen aber nicht nur unschön aus, sondern fangen auch sehr schnell an zu schimmeln. Deshalb sollte man Erdbeeren mit solchen dunklen, weichen Stellen schnell aussortieren. Es kann sonst nämlich zu einer Art Kettenreaktion kommen, bei der weitere Erdbeeren, sozusagen angesteckt werden. Prinzipiell gilt Erdbeeren schmecken einfach am besten, wenn sie gerade erst gepflückt wurden oder man sie selber direkt abpflückt. Beim Kauf immer darauf achten das nach Möglichkeit noch keine Druckstellen vorhanden sind. Werden die Erdbeeren nicht sofort gegessen oder verarbeitet dann kann man sie für ein, zwei Tage im Kühlschrank aufbewahren. Am besten platziert Ihr dann die Erdbeeren auf einem Teller oder Tablett nebeneinander, bevor Ihr sie in den Kühlschrank stellt. Das hilft auch noch ein wenig beim Thema Druckstellen.
Erdbeeren Genuss- und Rezepttipps
Erdbeeren sind wirklich, geschmacksintensive Alleskönner. Man kann sie einfach direkt pflücken und essen oder für jede Form von Rezept benutzen. Beginnend vom Frühstück über Kuchen und Torten bis hin zum Hauptgang oder Dessert. Auch als Drink machen die kleinen Früchtchen in unterschiedlichster Form eine hervorragende Figur.
Erdbeer-Rezepte von süß bis deftig
Erdbeeren sind nicht nur frisch gepflückt und pur ein Genuss
Klassische Verwendung finden Erdbeeren in Süßspeisen wie Obstsalaten, als Erdbeeren mit Eis, Jogurt oder Quark oder als leckerer Belag auf Kuchen und Torten. Die süßen Früchte passen aber auch zum Beispiel zu Fleischgerichten und bieten in vielen pikanten Speisen einen angenehm fruchtigen Kontrast. Besonders empfehlenswert und raffiniert sind Erdbeeren mit grünem Pfeffer oder auch Erdbeeren mit Frischkäse-Guss. Erdbeeren harmonieren auch besonders gut mit würzigem Käse oder mit grünem Spargel in einer köstlichen Salatvariation.
Drinks mit Erdbeeren
Ebenso vielfältig wie die Zubereitungsvariationen von Speisen mit Erdbeeren ist die Anzahl an Rezepten für Erdbeercocktails und Erdbeerbowlen, ob mit oder ohne Alkohol. So kommen große und kleine Gourmets auf ihre Kosten. Erdbeeren lassen sich speziell für Drinks in vielen Formen verarbeiten: als frische Früchte, gefroren (vor allem außerhalb der Saison), püriert oder auch eingelegt.
Cocktails mit Erdbeeren
Erdbeeren sind nicht nur als Garnitur oder Dekoration in vielen Cocktails beliebt. Sie werden auch in pürierter Form oder in Saft-Form zum Veredeln cooler Mixgetränke benutzt. Beispielsweise als Erdbeer-Martini, der Erdbeer-Margarita oder dem Strawberry Mojito. Genauso aber auch bei alkoholfreien Cocktails wie der Virgin Strawberry Colada
Smoothies mit Erdbeeren
Smoothies sind das alkoholfreie Trendgetränk schlechthin. Klar das auch zur Erdbeersaison unzählige Varianten dieser fruchtig, frischen und vielfach cremigen Drinks Erdbeeren in Ihren Rezepturen beinhalten. Als Erdbeer-Smoothie pur oder in Kombination mit anderen Früchten.
Bowle mit Erdbeeren
Die Bowle ist seit nun schon einer gefühlten Ewigkeit der Inbegriffe des geselligen Sommerdrinks schlechthin. Einer der Klassiker unter den Bowle Rezepten ist die Erdbeerbowle. In Kombination mit, einem prickelndem Prosecco, Sekt oder sogar Champagner, ein Fruchtgenuss für echte Genießer.
Wir haben für Euch eine große Auswahl an Rezepten mit Erdbeeren ausprobiert. Sie finden natürlich auch Empfehlungen für Sommerdrinks, wie Bowlen, Cocktails und Smoothies. Unsere Favoriten sind Erdbeerbowle oder Pfirsichbowle, damit wird jede Gartenparty zum Erfolg.
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Veröffentlicht von GOURMETmagazin
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