Wenn Arbeit und Urlaub verschwimmen
Wer träumt nicht davon? Arbeit und Freizeit verschwimmt, es gibt keine Abgrenzung mehr. Das ganze Leben scheint ein großes Abenteuer zu sein. Eine Frau, die ihren Traum seit vielen Jahren lebt ist Andrea Labonde. Die professionelle Hoteltesterin ist das ganz Jahr in allen Ecken der Welt unterwegs, um besondere Hotels - insbesondere Wellnesshotels - zu finden und direkt vor Ort zu testen. Von ihrer letzten Tour, in eine echtes Paradies - den Malediven - hat sie einen exklusiven Reisebericht für das Gourmet Magazin, mit vielen wundervollen Tipps und Anregungen zusammengestellt. Geht mit auf die Reise in eines der letzten großen Paradise und lasst Euch zum Träumen verführen.
Heritance Aarah: Ein paradiesischer Ort
Orte können einen Menschen verändern. Das maledivische Fünf Sterne Resort "Heritance Aarah" ist solch ein Ort. Vom internationalen Airport Velana sind es nur knappe 40 Minuten mit dem Wasserflugzeug und eine kurze Fahrt mit dem Speedboat, bis zum nördlichen Raa-Atoll und schon befindet man sich mittendrin in einer entschleunigten Welt, weit weg vom anstrengenden Corona-Alltag zu Hause. Müde und abgespannt komme ich auf der Insel an und bin nach 24 Stunden des Unterwegsseins so gar nicht mehr auf Small Talk eingestellt. Und dass, obwohl uns das herzliche Empfangskomitee am Jetty sogar mit Trommel- und Tanzeinlagen begrüßt. Und doch, schon einen Tag nach unserer Ankunft attestiert mir der General Manager Upul Gedarakumbura, er erkenne mich kaum wieder. Liegt es an der warmen Luft, an einem der größten Überwasser-Spas der Malediven oder doch eher an der kulinarischen Vielfalt der Insel, die von Seafood über Streetfood bis hin zu singhalesischen und maledivischen Spezialitäten reicht? Ich weiß es nicht. Vielleicht ist es auch einfach nur diese unbeschreibliche Farbpracht, die mich auf Heritance Aarah zu einem anderen, entspannteren Menschen werden lässt.
Der kulinarische Höhepunkt auf Heritance Aarah: das Überwasser Restaurant Ambula
Dabei hat das Überwasser Restaurant Ambula besonderen Eindruck bei mir hinterlassen. Das Herkunftsland der Heritance Hotelgruppe - Sri Lanka - macht sich hier in der Kulinarik auf vortreffliche Weise bemerkbar. Sri-lankische Gewürze und Aromen sorgen bei mir immer wieder für ungeahnte Geschmacksexplosionen. Dabei hat es mir der "Curried Octopus" mit dem maledivischen Roshi besonders angetan. Das Curry findet durch lokale Raffinessen wie "Kopy" Salat und Kokos-Chips eine clevere Ergänzung. Besonders erwähnenswert: Das gesamte 8-Gänge Menü (inklusive Weinfolge) ist im Premium All-Inclusive-Konzept von Heritance Aarah enthalten - genau wie die Menüs aller Restaurants des exklusiven Hideaways.
Seaside Finolhu: Gestrandet im tropischen Wellness Wunderland
Seit ich erwachsen bin, habe ich fast vergessen, wie schön es ist zu staunen. Auf Seaside Finolhu werde ich wieder daran erinnert. Denn hinter jedem Bananenpalmwedel lugt eine Überraschung hervor. Und mit jeder herangespülten Welle blicke ich durch ein Kaleidoskop an schillernden Farben und Formen.
Das erste Kuriosum, das mir bei meinem Streifzug durch die Insel begegnet, ist der große Pool mit eigener Palmeninsel und blauem Überwasserpilz. Letzterer entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Poolbar auf dessen Dach eine Sonnenterrasse mit himmlischer Ozeanperspektive lockt. Doch auch der tropische Plunge Pool mit Kaskadendusche in unserer Villa ist für mich ein aquatisches Highlight, das nur vom Schwimmen in der türkisblauen Lagune getoppt wird. Diese scheint mit der 1,8 km langen Sandbank der Insel auf fotogene Weise zu verschmelzen. Während eines Strandspaziergangs entdecke ich hier auch die berühmte "Beach Bubble", eine luxuriöse Erlebniskugel, in der Social Distancing plötzlich eine romantische Bedeutung bekommt. Ach ja und dann gibt es da auch noch den Dschungel-Spa, der mir mit seinen bunten Treatment-Häuschen inmitten der sattgrünen Inselvegetation ebenfalls ein tief empfundenes Wow entlockt. Wer also eine Auszeit in der Wunderwelt Finolhus plant, sollte unbedingt Zeit und Neugierde mitbringen, denn es gibt so viel zu entdecken.
Erlebnis-Gastronomie im "Beach Kitchen" und im "Arabian Grill"
Aber auch ein gesunder Appetit ist auf Seaside Finolhu von Vorteil. Punktet das bunte Eiland doch mit zahlreichen Restaurant-Optionen. Dabei hege ich ein Faible für das farbenfrohe Hauptrestaurant "Beach Kitchen". Die direkte Lage am Strand und am blau leuchtenden Pool, in Kombination mit innenarchitektonischen Blickfängen, machen den Besuch dieses Restaurants zu einem einzigartigen Erlebnis. An verschiedenen Live Cooking Stations werden hier in täglichem Wechsel Themenbuffets dargeboten, wobei asiatische Aromen dominieren. Ein breites Spektrum an Gerichten versorgt Veganer und Vegetarier ebenso wie Fischfans und Fleischliebhaber. Aber auch der „Arabian Grill“ hat es in sich und nimmt mich mit auf eine geschmackliche Reise durch den Norden Afrikas. Gewürze aus dem Maghreb vermischen sich hier mit aromatischer Vielfalt aus dem Nahen Osten. Das am Tisch pikant gegrillte Piri-Piri-Hühnchen ist dabei besonders zu empfehlen und auch der Humus ist ein Traum. Für alle Strandspaziergänger bildet der Crab Shack ein beliebtes Ziel. Die Sandbank Finolhus weist dem hungrigen Wanderer dabei auf organische Weise den Weg. Erreicht man nach 20 Minuten den äußersten Punkt der Sandbank, fühlt man sich quasi wie Robinson Crusoe auf einer einsamen tropischen Insel. Nur dürften die kulinarischen Optionen vergleichsweise ausgefeilter sein: von verführerisch gegrillten Coconut Prawns oder gekühltem Weißwein konnte Robinson Crusoe bei seiner Ankunft wohl nur träumen.
Amilla Maldives Resort and Residences - eine Naturschönheit
Sogar Leonardo di Caprio und Kate Winslet sind dem Zauber von Amilla Maldives verfallen - eine Insel, die vor allem durch ihre naturbelassene Schönheit betört. Jahrhundertealte Banyan Trees und über 2.500 Kokosnusspalmen machen eine Barfuß-Fahrradtour durch das tropische Eiland zu einer magischen Entdeckungsreise. Überall finde ich kleine versteckte Buchten, die mich mit ihrem leisen, unaufdringlichen Charme ins türkisblaue Wasser und an die samtweichen weißen Strände locken. Nur wenige Meter vom Strand entfernt schwimmen, schmatzen und schwänzeln Fische am schillernden Korallenriff. Und ich schwimme jeden Morgen mit der majestätisch durchs Wasser gleitenden Meeresschildkröte an der nahegelegenen Riffkante entlang. Aber auch über Wasser entdecke ich eindrucksvolle Präzisosen: Allen voran den Dschungel-Gym, in dessen Zentrum der kraftvolle Koloss eines Banyan Trees steht. Von ihm geht eine ganz besonders mystische Atmosphäre aus. Trainiert wird in diesem organischen Outdoor-Fitness-Studio an schweren Holzhanteln. Und es wäre kaum verwunderlich, wenn sich plötzlich Tarzan von einer Liane hinab schwingen würde. Stattdessen lädt mich Aniket, der indische Yogi zu entspannenden Asanas im verwunschenen Yoga Pavillon mitten im Urwald ein.
Maledivischer Abend auf Amilla Maldives
Ein besonderes kulinarisches Highlight ist der maledivische Abend im Beach Club von Amilla Maldives. Das in der Halbpension inkludierte Menü wird unter dem Sternenhimmel direkt am Strand zelebriert, während maledivische Trommel-Klänge eine passende musikalische Untermalung bilden. Dabei geht dem maledivischen Dinner ein eindrucksvolles, ja beinahe artistisches Strand-Feuerwerk voraus, das eine appetitsteigernde Wirkung versprüht. Wie gut, dass die verschiedensten Appetizer nicht lange auf sich warten lassen. Dabei sticht vor allem das Mashuni mit Kopi-Blättern hervor, dazu Chapatti und feurig-würziger Thunfisch. Der Hauptgang besteht aus gegrillten Garnelen, maledivischem Chicken Curry, Kartoffel-Masala, Dhal und feuriger Thunfisch-Garudhiya. Als süßes Finale folgt ein Kokos-Mousse mit Crumble, das in einem Maracuja-Sorbet seine exotisch-fruchtige Ergänzung findet.
Kosmische Augenblicke auf Soneva Jani
Wäre ich auf einem anderen Stern gelandet, ich könnte nicht erstaunter sein als auf der Insel Medhufaru im Resort Soneva Jani. Dabei holt uns Dee, der inseleigene Astronom, während eines Dinners tatsächlich mit seinem Teleskop die Sterne und Planeten Jupiter und Venus vom Himmel. Kosmische Augenblicke erlebe ich auch beim Schwimmen in der warmen Lagune. Während im Westen die Sonne im Meer versinkt, geht Im Osten der Mond auf. Und ich schwimme mitten zwischen den Sternen und den Gezeiten. Später am Abend öffne ich vor dem Einschlafen das Dach unserer Überwasser-Villa und bewundere vom Bett aus das Leuchten der Milchstraße. Dabei freue ich mich schon jetzt auf den neuen Morgen. Denn mit den ersten Sonnenstrahlen fliege ich die Wasserrutsche unseres Overwater Reserves hinunter, hinein in das fluoreszierende Türkis des Indischen Ozean und dem Sonnenaufgang entgegen. Es sind Momente wie diese, die Soneva Jani zu einem der eindrucksvollsten Hotels der Welt machen und das Versprechen: "Inspiring a lifetime of rare experiences" Wirklichkeit werden lassen. Nicht umsonst wurde das Resort des Visionärs Sonu Shivdasani gerade erst von CNN Travel zu den 10 besten Hotels weltweit gekürt.
Unvergesslich: Ein Lunch im Al-Fresco-Restaurant "Overseas"
Einer der vielen kulinarischen Glanzpunkte auf Soneva Jani ist für mich, das in der Lagune auf Stelzen gebaute Restaurant "Overseas". Hier werden die Gäste in entspannter Atmosphäre - mit grandiosem Blick auf den Horizont des Indischen Ozeans empfangen. Die Speisekarte des Restaurants konzentriert sich auf pescatarische, vegetarische und vegane Gerichte. Der Fisch und die Meeresfrüchte, die auf der Speisekarte stehen, werden in lokalen Gewässern des Noonu Atolls gefangen, während das Bio-Gemüse, die Kräuter und Früchte frisch aus Soneva Janis Bio-Garten stammen. Der derzeitige Chefkoch des "Overseas", Mathias Dahlgren, wurde von der internationalen Presse bereits mehrfach ausgezeichnet. Noch heute ist er der einzige schwedische Koch, der mit 27 Jahren mit dem international anerkannten "Bocuse d’Or" geehrt wurde. Und so ist es nicht verwunderlich, dass es Mathias Dahlgren hervorragend gelingt, mich kulinarisch zu verzaubern. Mit Red Shrimps "à la Plancha" schafft er einen famosen gastronomischen Auftakt. Und beim "Today's Catch" sorgt ein fangfrischer Red Snapper aus dem Noonu Atoll für weitere Gaumen-Extasen - dieser wird gegrillt in einem Bananenblatt serviert. Ein süßsaurer Papaya-Salat erinnert an die Thai-Küche, ist dieser doch mit Cashew, Thai-Basilikum und Koriander ideal gewürzt. Bei den Desserts begeistert insbesondere das Bananen-Joghurt-Eis, das in einer Bananenblüte präsentiert wird und Passionsfrucht und Physalis als weitere fruchtige Komponenten enthält.
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Veröffentlicht von GOURMETmagazin
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