Kirschen

– Gesunde Schlankmacher auch für Gourmets

Ende Juni ist es endlich soweit: die heimischen Kirschen sind reif. Schwarze saftig-süße Herzkirschen, Knorpelkirschen, gelbe Kirschen und die sauren Weichseln. Wilde Kirschen waren bereits in der Steinzeit bekannt. Die ersten gezüchteten Sorten gab es im alten Rom. Einer Sage nach, brachte der römische Feldherr Lucullus, der Urvater aller Gourmets, die ersten Kirschbäume 74 v. Chr. in die ewige Stadt. Von dort aus verbreiteten sie sich über ganz Europa. Im fränkischen Raum ging der Kirschanbau wohl vom Kloster Weißenohe bei Gräfenberg aus. Dort brachten Mönche vor ca. 1000 Jahren die ersten Kirschbäume mit in die Region und trugen so zur Bildung der heute bestehenden Kulturlandschaft, die von Obstwiesen geprägt ist, maßgeblich bei. Etwa 2,9 Millionen Sauer- und 1,8 Millionen Süßkirschenbäume liefern rund 30.000 Tonnen der begehrten Früchte pro Jahr in Deutschland.

Kirsche! - Was ist drin?

Kirschen sind nicht nur ein idealer sommerleichter Snack. Bereits die alten Römer schätzten die zahlreichen gesundheitsfördernden Eigenschaften der Kirschen. Neben sekundären Pflanzenstoffen enthalten Kirschen Vitamin C, Vitamine der B-Gruppe, das für die Augen wichtige Provitamin A, den Radikalfänger Vitamin E und Folsäure, die Mineralstoffe Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen und Phosphor sowie Kieselsäure und so viel Zink wie kaum ein anderes Lebensmittel. Kirschen senken den Plasma-Harnsäurespiegel. So beugen sie Gichtanfällen vor und sind idealer Bestandteil einer purinarmen Ernährungsweise. Die enthaltenen Mineralstoffe sind besonders für Kinder günstig, da sie den Knochen- und Zahnaufbau unterstützen. Kein Wunder, dass es so viele Rezepte mit Kirschen gibt: von der beliebtesten und bekanntesten Torte Deutschlands, der Schwarzwälder Kirschtorte, über Vanille-Eis mit heißen Kirschen, Kirschmarmelade zu Kirschlikör und Kirschpralinen. Allerdings zerstört die Hitzeeinwirkung bei der Verarbeitung von Kirschen zu Kuchen, Roter Grütze, Konfitüren oder Säften viele wertvolle Inhaltsstoffe der Kirsche.

Tipps für den Kirschen-Einkauf

Durch den Kauf regionaler Ware leistet man einen Beitrag zum Erhalt der landschaftsprägenden Streuobstwiesen. Kirschen werden in die Qualitätsklassen Extra, I und II eingeteilt. Unabhängig von der Klasse müssen alle Früchte nachfolgende Mindesteigenschaften aufweisen: ganz, frisch, gesund, fest, sauber, frei von Schädlingen und Schäden durch Schädlinge, frei von anomaler Feuchtigkeit, fremdem Geruch oder Geschmack, mit Stiel versehen.

Kirschen der Klasse Extra müssen von höchster Qualität sein. Um dieses Kriterium zu erfüllen, müssen die Früchte gut entwickelt sein, sortentypische Färbung aufweisen, dürfen außer sehr leichter oberflächlicher Fehler keine Mängel aufweisen.

Kirschen der Klasse I müssen von guter Qualität sein und ebenfalls sortentypische Merkmale aufweisen. Leichte Form- und Farbfehler sind zulässig. Brandflecken, Risse, Quetschungen sowie Hagelschäden dürfen jedoch nicht vorliegen.

Kirschen der Klasse II können in Bezug auf Form und Farbe fehlerhaft sein. Die sortentypischen Eigenschaften müssen jedoch erfüllt sein. Leicht vernarbte Fehler der Oberfläche sind ebenfalls zulässig. Haltbarkeit, Aufmachung sowie Verzehrfähigkeit müssen in jedem Fall gewährleistet sein.

Kirsche - Tipps für die Zubereitung

Kirschen reifen nicht nach und sollten nur ausgereift zum Verkauf angeboten werden. Sie zählen zu den leicht verderblichen Obstarten und sollten deshalb nach dem Kauf möglichst bald verzehrt werden. Im Kühlschrank kann man sie 2-3 Tage lagern. Kirschen sollten erst unmittelbar vor dem Verzehr gewaschen werden, da sonst frühzeitig Pilze und Keime kranker Früchte mit dem Wasser auf makellose Früchte übertragen werden. Man wäscht sie am Besten im stehenden Wasser, da der fließende Wasserstrahl die empfindliche Haut leicht verletzen könnte und die Kirschen aufplatzen. Um Kirschen länger haltbar zu machen, kann man sie einfrieren, einkochen oder kandieren. So kann man Kirschen auch noch nach der Kirschsaison, die von Juni bis August reicht, genießen. Auch die gesäuberten und getrockneten Kirschkerne lassen sich weiter verwenden. Gibt man diese in ein Leinen- oder Baumwollsäckchen oder näht ein kleines Kissen, kann man es als Wärmekissen verwenden. Einfach das Kirschkernkissen oder den Kirschkernbeutel im Backofen, auf der Heizung oder der Mikrowelle erwärmen und auf die verspannten oder schmerzenden Stellen legen.

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Veröffentlicht von GOURMETmagazin

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