„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche Durch des Frühlings holden, belebenden Blick, Im Tale grünet Hoffnungsglück; Der alte Winter, in seiner Schwäche, Zog sich in rauhe Berge zurück.“ So beschreibt Goethes Faust bei seinem Osterspaziergang das Erwachen der Natur nach dem dunklen Winter. Ostern bedeutet für die meisten vor allem ein langes Wochenende und Beisammensein mit der Familie, aber auch oftmals die ersten Spaziergänge im warmen Frühlingssonnenschein. Gleichzeitig endet am Karsamstag aber auch die 40tägige Fastenzeit. Am Ostersonntag dürfen sich also bei allen wieder die Tische unter festlichen Speisen biegen. Doch welche Speisen und kulinarischen Spezialitäten werden zu Ostern serviert? Ostern ist eine Vermischung mehrerer Glaubensrichtungen und Bräuche. Im christlichen Glauben steht es für Auferstehung und Neubeginn. Im jüdischen Glauben wird der Auszug der Israeliten aus Ägypten gefeiert. Und bereits weit vorher wurden Frühlings- und Fruchtbarkeitsfeste gefeiert. Das alles findet sich auch auf unseren Ostertafeln wieder:
Das Osterei
Klassisch wird natürlich erst einmal das verzehrt, was während der Fastenzeit verboten war – vor allem Eier. Das liegt daran, dass die Hühner sich nicht um die Fastenzeit scherten und weiterhin fleißig Eier legten, gerade zum Frühjahrsbeginn noch mehr als sonst. Um die Eier haltbar zu machen, wurden sie hart gekocht. Gleichzeitig symbolisiert das Ei seit Urzeiten die Entstehung des Lebens. Der christliche Glauben übernahm es als das Symbol des neuen Lebens. Weiterhin ist das Ei auch Symbol für Fruchtbarkeit, sowie Opfer- und Liebesgabe. Der Hase, ebenfalls Symbol des Frühlings und der Fruchbarkeit, malt die Eier bunt an und versteckt sie

Das Osterlamm
Das Lamm - oder eine junge Ziege – ist im Alten Testament das klassische Opfertier. Es ist Symbol der Wehrlosigkeit gegen wilde Tiere, den Scherer und den Schlächter und gleichzeitig ein Zeichen für Reinheit. Seine Friedfertigkeit symbolisiert Frieden. Dass zum Frühjahrsbeginn die meisten Lämmer geboren werden, kam der Verwendung als Opfertier entgegen. Und so ziert ein festlicher Lammbraten heute unsere Ostertafel. Zusätzlich ist das gebackene Osterlamm der Mittelpunkt jedes festlich gedeckten Tisches am Osterfest. Das Backwerk wird aus Rührteig gefertigt und mit einem Siegesbanner und einem Kreuzzeichen verziert.
Grüne Speisen
An Ostern erwacht die Natur und sowohl in unseren Gärten als auch auf Feldern, Wiesen und in Wäldern können die ersten Kräuter gesammelt werden. Sie verfeinern unsere Speisen nicht nur geschmacklich. Die jungen Pflänzchen sind Vitaminbomben, die mit ihrem frischen Grün jede Mahlzeit auch optisch aufwerten. Am bekanntesten ist wohl die Frankfurter Grüne Sauce. Sie ist ein typisches Osterrezept. Aber auch aus Gänseblümchen, Löwenzahn und Brennesseln lassen sich kulinarische Highlights kreieren.
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Veröffentlicht von GOURMETmagazin
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